Eine interdisziplinäre Performance mit Musik und Text über die Suche
nach der verlorenen Stimme.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der zwei Musikerinnen Filomena Felley (Viola)
und Esther Saladin (Violoncello) und der Texterin/Stimmkünstlerin Marlen Saladin.
Als Ablauf und Skelett der Performance dienen Texte von Marlen Saladin, die als poetisch
verdichtete Gefühls-Tableaus die Suche nach der «Dunklen Stimme» abbilden
und diese Suche als Gang in die eigene Unterwelt erfahrbar machen. Die Suchbewegung
in die eigene Tiefe stellt im weiteren Sinne die existenzielle Frage nach Reintegration
verlorener Ich-Anteile, ohne die es sich nicht in Authentizität leben lässt.
In der Umsetzung liegt der Hauptfokus auf dem Zusammenspiel von Text/Stimme und
Musik. Was als szenische Spannung auf der Bühne entsteht, soll aus dem experimentellen
Spiel mit Wort und Klang erwachsen und nicht aus einer schauspielerischen
Darstellung. Die Texte sind eingebettet in einen Ablauf von Musikstücken für Viola
und Violoncello, die mit freier Klangimprovisation und live Elektronik ergänzt werden.
Ausgesucht wurden Stücke von György Kurtag und Betsy Jolas. Die Musikerinnen
nehmen zum Teil auch sanft szenische Funktionen ein, indem sie ihre eigenen Stimmen
zum Einsatz bringen oder durch Improvisation mit ihren Instrumenten auf die
Texte antworten, ihnen entgegenstehen, sie herausfordern oder mit ihnen harmonieren.
Die Musik hat hier also nicht einfach begleitende Funktion. Vielmehr wird sie zum
Gelände, durch das sich die suchende Stimme auf ihrem Gang in die Tiefe bewegt.

Filomena Felley, Viola
Esther Saladin, Violoncello
Marlen Saladin, Text/Stimme